Dienstag, 31. Mai 2016

Montag 31. Mai "Jerusalem - Stadt der Religionen"

Dank neuer Frühstückszeiten unserer hervorragend christlichen Unterkunft konnten alle Teilnehmer einen besonders langen und erholsamen Schlaf genießen, sodass sämtliche SuS, und selbstverständlich auch alle Lehrer, pünktlich und hellwach zum Frühstück um 8:20 erschienen. Dieses konnten wir in Form eines überaus opulenten Buffets genießen, welches alles bot, was das Herz begehrt: Müesli, Obst, Teiggebäck mit verschiedener Belägen und auf Wunsch auch Kaffee. Nach letzten Vorbereitungen machten wir uns schließlich hochmotiviert auf den Weg ins historische Jerusalem. Hierzu passierten wir das von unserer Unterkunft knapp 200 Meter entfernte Damaskustor, ein Teil der ursprünglichen Stadtmauer Jerusalems, um gleich in das Getümmel der für das arabische Viertel signifikanten Basarstraßen einzutauchen. Vorbei an allem  möglichem Kleinkram wie Handyhüllen und Schmuck über alle Arten von Kleidung und Essen ging es zum Ende der Straße, wo uns ein Saal mit Säulen und einem wunderschönen Gemälde erwartete. Die Wandzeichnung zeigte die  abgegangene Handelsstraße zur Zeit der römischen Besatzung. Ein paar Treppen weiter blickten wir der Klagemauer entgegen, vor der wir Frauen und Männer getrennt beten sahen. Eine flughafenwürdige Sicherheitskontrolle später kamen wir näher heran und beobachteten Menschen, die kleine Zettel in die Mauer steckten, sich gegenseitig in den Armen liegend die Tränen trockneten oder Bar Mizwa, ein Fest, das ungefähr der Christlichen Kommunion entspricht, feierten. Es war ein sehr gefühlvoller Moment.



 Nach einer kurzen Planänderung beschlossen wir den Tempelberg zu erklimmen, wozu wir nochmal eine Kontrolle passierten. Nachdem jeder den kleidungstechnischen Richtlinien entsprach, sprich die Schultern und  die Knie bedeckt waren, wurden wir von der Schönheit der dortigen Moscheen empfangen. Leider durften wir uns nur zehn Minuten in dem die Al-Aqsa Moschee und den Felsendom umgebenden Park aufhalten und konnten alles nur schnell ins Auge fassen.



Unser nächstes Ziel war eine der bedeutungsvollsten  christlichen Kirchen in Jerusalem. In einer Art steinernen Kapelle fanden wir mehrere Altäre, unzählige Deckenlampen und mindestens genauso viele Darstellungen der Jungfrau Maria, meist mit Jesus. Wir befanden uns in der Marienkirche, die den Ort kennzeichnete, an dem Maria laut Überlieferung begraben wurde. Die Kapelle war zahlreich geschmückt mit einem leicht orientalischen Flair, ziemlich anders als die Kirchen in Deutschland.
Direkt daneben befand sich eine Grotte, in der Jesus in den Bibeltexten des neuen Testaments kurz vor seiner Kreuzigung in Todesangst betete, nachdem er von Judas im später besuchten Olivenhain Gethsemane verraten wurde.
Im direkten Anschluss dazu fanden wir die Kirche der Nationen.
Mit dem ersten Teil des Programms waren wir dann durch und hatten genügend Zeit die oberirdische Marktstraße zu besuchen, uns mit Essen einzudecken und zurück zum Hostel zu laufen um etwas auszuruhen. Gegen 16 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zur Grabeskirche. Hierzu gingen wir die Via Dolorosa, die, wie der Name bereits mitteilt, den Leidensweg Jesu, Wissenschaftlich belegt, nahezu exakt verfolgt, ab. Durch mehrere  Abzweigungen entfaltete sich das Innere der Kirche vor uns. Unmittelbar hinter der Eingangspforte fand sich der Salbstein, auf dem Jesu Leichnam für seine Bestattung vorbereitet wurde, zu unserer Rechten befand sich der Felsen Golgata, auf dem Jesus gekreuzigt wurde und zu unserer Linken war das angebliche Grab Jesu zu besichtigen.





Nach der Beendigung der Altstadttour, die stets durch hochinteresante Kommentare von Seiten Frau Drees begleitet wurden, die den Erzähl-Bär spielte um uns Schülern die spirituelle Bedeutung der besuchten Heiligtümer zu vermitteln. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hostel  machten wir uns gemeinsam mit dem Stellvertretenden Schulleiter der anliegenden Mädchenschule, einem ehemaligen Lehrer des OHGs, auf den Weg ins Restaurant.
Unterwegs sahen wir noch ein Zeichen Gottes oder ein Beispiel für vorbildlich integrierendes Zusammenleben: Ein Hase, der mit einer Katze spielte.



In der Pizzeria angekommen vertilgten wir nach dreimaligem Nachbestellen 14 Pizzen.
Vermutlich verliehen diese und leidenschaftliche Neugier noch einem Großteil der Gruppe die Kraft, Jerusalem bei Nacht zu entdecken. Die Lehrer gingen mit uns einem Abschnitt der alten Stadtmauer Jerusalems ab, die alle paar hundert Meter mit wundervollen Lichtinstallation, Feuerspielen und Springbrunnen touristenfreundlich beworben wurde.






Victoria und Janis

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